Als vor einigen Jahren eine Streunerkatze bei einer Bekannten im Garten geworfen hat, habe ich mitbekommen, dass Tierschutzvereine hier wilde Katzen einfangen, sie kastrieren, medizinisch betreuen und Futterstellen aufgebaut haben.
Fast 30 Jahre lang habe ich in der Stadt gewohnt und von der ganzen Thematik schlicht nichts mitbekommen.
Als wir dann hierher nach Pfeffenhausen gezogen sind, habe ich mich näher informiert und von der Katzenschutzverordnung erfahren. Sehr gute Informationen dazu bieten beispielsweise
- tasso.net – Katzenschutzverordnungen
- Deutscher Tierschutzbund schlägt Alarm: Immer mehr Straßenkatzen
- catsanddogsinnot.de – Katzenschutz: Das Problem mit wild lebenden Katzen
Katzen werden schon mit wenigen Monaten geschlechtsreif und bekommen zwei bis drei Würfe im Jahr. Die Tragezeit beträgt etwas über zwei Monate. Das bedeutet, dass ein einziges Katzenpärchen ohne Geburtenkontrolle – konservativ gerechnet – für so eine Nachkommenschaft sorgt:
Nach sieben Jahren sind es dann schon 420.715 Katzen, die auf ein Katzenpärchen zurückgehen, wenn man dieses Szenario hochrechnet.
Im verlinkten Artikel von Oktober 2024 des Tierschutzbundes heißt es:
„Mittlerweile berichten 71 Prozent der Tierschutzvereine von steigenden Katzenpopulationen in ihrer Region. Die Auswirkungen für den Tierschutz sind immens: Der praktische Katzenschutz ist kollabiert; die Schwemme an Katzen und ihr Leid sind nicht mehr handelbar. Bereits jetzt sterben unzählige Tiere im Verborgenen.“
Überall (!) laufen die Tierheime voll. So eine Katzenschwemme lässt sich nicht mehr managen durch kümmern und Adoptionen. Und doch passiert – wie bei den Stadttauben-Populationen – viel zu wenig. Man sieht entweder keinen Handlungsbedarf oder überlässt es den Tierschutzvereinen, sich um die Tiere zu kümmern. Die sitzen dann nicht nur auf der Arbeit, dem Leid, den Kosten – sondern werden zu allem Überfluss mitunter sabotiert und sogar bedroht, nicht nur bei uns auf dem Dorf:
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Allen, denen Katzen am Herzen liegen: Bitte informieren Sie sich näher über den Sinn von Katzenschutzverordnungen und treten Sie dafür ein, dass das Bewusstsein auch bei anderen ankommt, dass die Kastration freilaufender Katzen aktiver Tierschutz ist.
Und schauen Sie sich die Situation in Ihrem regionalen Tierheim an! Vielleicht möchten Sie ja einem dort gelandeten Katzerl ein Zuhause geben oder in Ihrem Umfeld diese Möglichkeit ansprechen, wenn jemand nach einem Haustier sucht.
Es tut sich was …
Bei allem Frust, dass viel zu wenig getan wird, muss man auch sehen, dass es Fortschritte gibt. Sie sind oft klein und langsamer, als man es sich wünschen würde. Doch es rührt sich etwas in die richtige Richtung: Auf tasso.net gibt es eine nach Bundesländern sortierte Aufstellung, wo Katzenschutzverordnungen in Kraft sind.
Wie sieht es in Ihrer Gegend mit wilden Katzenkolonien aus?